Geschlechtergerechtigkeit bei den olympischen Spiele 2020 in Tokyo

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Olympischen Spiele 2020 in Tokyo

Im Juli 2020 ist es wieder soweit – die olympischen Spiele werden ausgetragen. Zum zweiten Mal blickt die ganze Welt nach Tokyo, wo sich vom 24. Juli bis 9. August. 10.500 Athleten aus mehr als 200 Nationen einfinden, um sich in 33 Sportarten und 50 Disziplinen gegeneinander zu messen. Dabei gibt es dieses Mal einige Neuerungen und besondere Schwerpunktsetzungen.

Mehr Gleichberechtigung im Sport

So sollen im kommenden Jahr mehrere Maßnahmen umgesetzt werden, um die Gleichberechtigung der Geschlechter unter den Sportlern zu stärken. So soll der Frauensport beispielsweise nicht mehr als Vorprogramm zu den Wettkämpfen der Männern gesendet werden. Darüber hinaus soll aber auch eine Frauenquote von 50% erreicht werden.

Dieser Ansatz allerdings wurde mitunter auch kritisch aufgenommen, da die Anzahl der lizenzierten Sportler und nicht die allgemeine Bevölkerung als Berechnungsgrundlage einer repräsentativen Vertretung der Geschlechter herangezogen werden sollte. Durch die aktuelle Regelung können sich Bewerber des in ihrer Sportart geringer repräsentierten Geschlechts über weniger Konkurrenten und somit höhere Chancen zur Zulassung freuen, als ihre andersgeschlechtlichen Sportkameradinnen oder -kameraden.

Neue Team-Strukturen im Schießsport

Doch eines ist sicher: Diese Vorstöße für mehr Geschlechtergerechtigkeit manifestieren sich in jedem Fall in einer vermehrten Umsetzung so genannter Mixed Gender Team-Events im Schießsport. Im Falle des Schießsports bedeutet dies, dass in jedem Team sowohl eine weibliche Schützin wie auch ein männlicher Schütze miteinander gegen die gegnerischen Teams antritt. Die Ergebnisse werden zusammengezählt und gelten als Teamleistung.

Im Geiste dieses Anspruchs der geschlechtlichen Gleichstellung werden folgende Disziplinen im kommenden Jahr für Frauen und Männer die gleichen sein:

  • Luftgewehr, 10m
  • KK Gewehr Dreistellung, 50m
  • Sportpistole, 10m
  • Trap
  • Skeet

Jugendorientiert, urban und geschlechtergerecht

Diese stellen eine der Maßnahmen dar, mit denen sich Tokyo 2020 profilieren will, um den Zuschauern und Teilnehmern mit den Spielen auch etwas Neues zu bieten. So sagte Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die von Japan veranstalteten Spiele werden nicht nur die Geschlechtergerechtigkeit besonders intensiv durchzusetzen versuchen, sondern auch in besonderem Maße jugendorientiert und urban ausgerichtet sein.

Neue Sportarten und aktualisierte Regeln

Doch nicht nur strukturell wird sich 2020 einiges ändern. Bei den olympischen Spielen in Japan werden darüber hinaus die folgenden Sportarten und Disziplinen erstmals mit aufgenommen:

  • Baseball/Softball
  • Karate
  • Skateboarding
  • Sportklettern
  • Surfen

Olympischen Spiele 2020 in TokyoAuch wurden weitere bestehende Sportarten um die erwähnten Mixed Gender Events erweitert. Betroffene Disziplinen sind unter anderem:

  • Basketball 3×3 (Männer und Frauen)
  • Bogenschießen (Mixed Gender Team Event)
  • Fechten (Teamwettkampf für Frauen und Männer)
  • Judo (Mixed Gender Team Event)
  • Leichtathletik 4x400m (Mixed Gender Staffel)
  • Radsport: BMX Freestyle Park, Madison (Frauen und Männer)
  • Schwimmen 800m (Männer), 1500m (Frauen), 4x 100m (Mixed Gender Staffel)
  • Tischtennis (Mixed Gender Doppel)
  • Triathlon (Mixed Team Staffel)

Wir dürfen uns also in vielerlei Hinsicht auf spannende olympische Spiele mit erfrischend neuen Ansätzen freuen!

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