Die Zukunft des Bauens und des Wohnens

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Die Zukunft des Bauens und des Wohnens

Wie sieht die Zukunft des Wohnens aus?

Mit der Frage um das Wohnen der Zukunft beschäftigen sich Bauherren ebenso wie Bauunternehmen und Architekturfakultäten – klar ist, dass sich das Wohnen immer auch am sich wandelnden Alltag orientiert. Wo früher noch ein Kamin zentrales Element im Haus war, drehte sich später alles um die Elektrifizierung und inzwischen um die Digitalisierung. Doch die Ausstattung alleine ist nicht Betrachtung genug: Auch die Baumaterialien und die Wohnlandschaft haben sich verändert.

Das Wohnen wird durch den Alltag bestimmt

Wer wissen möchte, wie die Zukunft des Wohnens aussieht, muss sich den zukünftigen Alltag und die zukünftige Gesellschaft anschauen. Es wird schnell klar, dass aktuell große Trends wie die Digitalisierung und die demografische Veränderung einer alternden Gesellschaft sowie der Klimawandel hier die Hauptrollen spielen.

Bungalows dank alternder Gesellschaft sehr beliebt

Beispielsweise ist angesichts der demografischen Veränderung zu erwarten, dass der Bungalow Anteil auf Grund der intrinsischen barrierefreien Eigenschaften immer größer wird. Die Digitalisierung wiederum sorgt für immer mehr Vernetzung und treibt den Bau von Smart Homes voran – und der Klimawandel bzw. -schutz ist für viele oft Ausschlag, ein besonders energiesparendes oder gar energiepositives Haus zu bauen.

Trend zum Wohnen in der Stadt

Auch im sozioökonomischen Sinne gibt es Drücke nach Gerechtigkeit und Ausgleich: Zusammen mit vielen Argumenten für den Klimaschutz spricht das beispielsweise für eine Verstädterung bzw. eine zunehmende Fokussierung auf die Stadt als Lebensraum. In diesem Sinne ist der Bau neuer Hochhäuser, gegebenenfalls auch aus Holz, zu erwarten. Der Digitalisierung kommt auf Grund der Inkludierung zukünftiger Produktionsmethoden eine besondere Bedeutung zu:

Die Zukunft des Bauens: Individuell und trotzdem günstig

Die digitale Transformation hält auch in der Baubranche Einzug, wenngleich dies auf Grund der natürlicherweise langen „Produktzyklen“ deutlich langsamer von statten geht als in einem regulären Industriebetrieb. Dennoch gilt auch beim Hausbau die Devise: Immer günstiger, immer besser und immer individueller. Was zunächst nur schwer vereinbar klingt, ist dank moderner Technologien wie autonomen cyber-physikalischen Produktionssystemen, Robotern und Materialinnovationen trotzdem immer weiter möglich:

So werden Fertighäuser beispielsweise immer populärer, weil sie trotz immer höheren Qualitätsstandards dennoch günstiger und vor allem schneller gebaut werden können – mit stetig steigendem Grad an Individualisierungsmöglichkeiten. So sieht heute praktisch kein Fertighaus mehr aus, wie das andere, obwohl es sich im Katalog um dasselbe (Basis-)Modell handelt. Doch das ist die Gegenwart – die Zukunft geht wohl noch einen Schritt weiter und hebt den Hausbau auf das nächste Level:

3D-Druck im Hausbau

Während ein Massivhaus vor Ort direkt auf der Baustelle aus allen Einzelteilen gebaut wird, lagert der Bau eines Fertighauses die Produktion von kompletten Baugruppen auf einen genau darauf spezialisierten Produktionsbetrieb aus. Das macht, ganz so wie bei der Fließbandproduktion, den Bau so kostengünstig. Der eigentliche Hausbau vor Ort beschränkt sich im Rohbau auf das Zusammensetzen der Baugruppen und ist daher in wenigen Tagen vollendet.

Der nächste Schritt wäre, die Produktionsanlage auf die Baustelle zu holen und statt Baugruppen gleich das ganze Haus zu fertigen – oder eben den Rohbau davon. Mittels 3D-Druck könnte das eines Tages Alltag werden. Mehrere Pilotprojekte und aktuelle Forschung evaluieren die Machbarkeit und zeichnen bereits Erfolge ab: So wurde im westfälischen Beckum schon ein 160 Quadratmeter großes Einfamilienhaus aus Beton gedruckt.

Der Baustoff der Zukunft: Holz

So erstaunlich es sich für manche vielleicht anhören mag – aber Holz ist als Zukunftsbaustoff eine fast schon sichere Wette. Der Hauptgrund dafür ist der Klimawandel bzw. der Klimaschutz, aber auch die einfache Verarbeitung und die insbesondere für die Konstruktion von Wohngebäuden hervorragenden Materialeigenschaften.

Holz für mehr Nachhaltigkeit

Holz ist ein natürlicher CO2-Speicher, bindet CO2 beim Wachstum in Form von Kohlenstoff zum großen Teil via Cellulose und Lignin. Wer mit diesem Holz baut, speichert das CO2 quasi im Gebäude – über die gesamte Lebensdauer hinweg, was durchaus über ein Jahrhundert sein kann. Würden weltweit immer mehr Gebäude aus Holz gebaut, hätte das womöglich einen messbaren Effekt auf die CO2-Konzentration, insbesondere weil durch den Verzicht auf Beton oder Stahl zugleich auch CO2 eingespart wird. Holz eignet sich als Baustoff der Zukunft darüber hinaus auf Grund seiner Materialeigenschaften: Es ist als Faserwerkstoff trotz seines geringen Gewichts entlang der Faserrichtung sehr stabil und kann auch als Tragbalken eingesetzt werden. Außerdem ist es einfach verarbeitbar und auch die Logistik ist auf Grund des Gewichts keine besondere Herausforderung. Letzteres ist mit ein Hauptgrund dafür, dass Fertighäuser zu einem großen Teil aus Holz gebaut werden. Holz könnte in Zukunft auch im Bereich 3D-gedruckter Häuser eingesetzt werden – hier sind jedoch noch große Ziele in der Materialforschung zu erreichen.

Zusammenfassung

Wie die Zukunft des Wohnens und Bauens am Ende tatsächlich ausschaut, lässt sich natürlich nicht genau sagen. Klar ist angesichts aktueller beeinflussender Trens jedoch, dass Barrierefreiheit, Energieeffizienz und Kosteneffektivität deutlich in den Vordergrund treten werden – sei es über Bungalows, 3D-Druck oder den vermehrten Einsatz von Holz als Baumaterial.

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