Seit den 90er-Jahren sind Computerspiele äußerst beliebt und schon längst in der breiten Masse angekommen. Was früher LAN-Partys im Freundeskreis waren, sind heute Twitch-Streams und große Turniere, die online oder in der Halle live verfolgt werden können. eSports haben es aus einem Nischendasein in die Gesellschaft geschafft und sind insbesondere unter jungen Menschen beliebt. Profis treten gegeneinander an und zocken die gängigen eSport-Titel unter anderem:

  • League of Legends
  • Dota 2
  • Counter Strike

eSports-Events kommen langsam, aber sicher in der Breite an

Auch wenn knapp die Hälfte der Erwachsenen laut einer Umfrage keine Ahnung vom Thema eSports hat – unter den Jugendlichen sind es umso mehr. Die Zuschauerzahlen bei eSports-Turnieren können mit denen großer, renommierter Sportevents mithalten und selbst das deutsche Fernsehen überträgt seit einiger Zeit eSports. Das ruft viele Sponsoren auf den Plan, die sich inmitten der Zielgruppe platzieren wollen und die Stars der eSports-Szene mit Equipment und Kleidung ausstatten.

Immer mehr Wettanbieter nennen eSports in einem Atemzug mit Breitensport

Auch medial wird das Interesse immer größer und nicht wenige aus der Szene träumen bereits davon, dass eSports irgendwann olympische Disziplin wird. Der Boom ruft auch viele neue Sportwettenanbieter auf den Plan, die es den Fans ermöglichen, auf eSports-Turniere zu wetten und auf ihre bevorzugten Teams oder Spieler zu setzen.

Dieses Angebot setzt eSports mit Breitensportarten wie Fußball oder Tennis gleich, indem in einem Atemzug sowohl auf den Fußball-Bundesliga-Meister der Saison sowie auf das erfolgreichste eSports-Team beim nächsten großen Turnier gewettet werden kann. 

Die eSports-Branche als digitaler Vorreiter

Die eSportler sind in ihrer Szene wahre Stars und diejenigen, die erfolgreich sind, haben Chancen auf ein gutes Einkommen. Bei den großen Turnieren werden viele Millionen Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet und wer Sponsoren für sich gewinnen kann, ist finanziell meist solide aufgestellt.

Einer der Gründe, weshalb eSports so beliebt sind, ist die rasante digitale Entwicklung. Die Gaming-Branche ist vielen anderen Sektoren in Sachen digitale Trends um Jahre voraus und setzt moderne digitale Tools effektiv ein.

Die eSports-Turniere wie zum Beispiel die ESL One Cologne haben mittlerweile Festival-Charakter und sind für die Anhänger der Sportart eine großartige Gelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen und ihren Stars beim Zocken zuzuschauen.

Der Umsatz, der jährlich mit eSports gemacht wird, bewegt sich im Milliarden-Bereich. Immer mehr eSports-Vereine gründen sich und organisieren sich in vereinstypischen Strukturen, was der gesamten Branche noch mehr Auftrieb verleiht.

Was macht den Reiz von eSports aus?

Der Reiz liegt darin, dass theoretisch jeder beteiligt sein kann. Jeder hat die Chance ein bekannter eSportler zu werden, da auch die Möglichkeiten zur Selbstvermarktung in diesem Bereich riesig sind. Dank Twitch, YouTube und weiteren sozialen Netzwerken wie Instagram kann jeder zum Broadcaster werden und das eigene Gameplay streamen. Mit ausreichend Training und ersten Erfolgen bei kleineren Wettbewerben sind dann auch die nächsten Schritte auf die größeren Bühnen möglich.

Nicht zu unterschätzen ist, wie viel Arbeit und Zeitaufwand das bedeutet, denn die Profi-eSportler trainieren viele Stunden am Tag. Es gilt das jeweilige Spiel aus dem Effeff zu beherrschen und Schnelligkeit sowie Reaktionsfähigkeit zu perfektionieren.

Warum fühlen sich junge Menschen im eSports wohl?

Dass eSport gerade unter jungen Leuten so beliebt ist, hat gute Gründe. Viele Jugendliche und junge Erwachsene sind mit Konsolen- und PC-Spielen aufgewachsen. Seit einigen Jahren besteht durch eSports die Möglichkeit, mit einem Hobby teils gutes Geld zu verdienen. Außerdem ist der Sport leicht zugänglich, erfordert keine besonderen körperlichen Voraussetzungen und kann bequem von zuhause gespielt werden. Die letztendliche Anstrengung beim Zocken, durch enorme Konzentration und schnelle Reaktionen, sind dabei allerdings nicht zu unterschätzen. Zudem ist der Sport integrativ und auch für Menschen geeignet, die aufgrund körperlicher Einschränkungen keinen physischen Sport treiben können.

Jeder kann sich im eSport inszenieren, jeder kann live aus dem Wohnzimmer senden und die Kommunikation unter eSportlern findet auf den Kanälen statt, die junge Menschen ohnehin nutzen, wie zum Beispiel Social-Media-Kanälen und Streaming-Plattformen. Das macht diesen Sport so beliebt. Jeder zehnte eSportler in Deutschland hat bereits an Turnieren teilgenommen – das sind rund 4 Millionen Menschen.

Sponsoren und eSports: Junge Erwachsene als kaufwillige Zielgruppe

Für Firmen und Sponsoren sind Jugendliche und junge Erwachsene eine wichtige Zielgruppe. Sie sind kaufwillig, stehen auf die neuesten Trends und springen auf das richtige Marketing an. Nicht mehr nur Computerhersteller, sondern auch andere große Firmen haben das erkannt und platzieren ihre Produkte und Services nun im Bereich eSport.

Dazu zählen Automobilkonzerne, Bausparkassen, Versicherungen, Unternehmen aus der Reisebranche, Anbieter von Lifestyle-Produkten und viele mehr. Sie machen sich die Popularität dieses Sports zunutze und setzen darauf, dass der Markt noch weiter wachsen wird. 

Bundesliga verhilft eSports zu mehr Akzeptanz

Ebenfalls geholfen, den eSports-Trend aus der Nische zu holen, haben die großen Sportvereine in Deutschland. Insbesondere viele Bundesliga-Fußballteams betreiben mittlerweile auch eigene eSports-Abteilungen, wie zum Beispiel:

  • Schalke 04
  • VfL Wolfsburg
  • VfB Stuttgart
  • 1. FC Köln
  • Hertha BSC
  • VfL Bochum

Sie fördern Talente aus dem eSports-Bereich und verbinden den Breitensport mit dem digitalen Vergnügen. Zwar sind die eSports-Sparten immer nur ergänzende Bereiche in den großen Fußballvereinen und ersetzen den „richtigen“ Fußball nie komplett – dennoch tragen sie enorm dazu bei, dass eine Turnierkultur entstehen kann, junge Spieler gefördert werden und der Bereich eSports noch ertragreicher werden kann, als er es schon ist.

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