Tee trinken auf traditionelle Art und Weise – Der Samowar

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Heute trinken die meisten den Tee aus einem herkömmlichen Wasserkocher. Wasser rein, Wasserkocher an, Teebeutel in die Tasse, heißes Wasser darüber, etwas ziehen lassen, der Tee ist fertig.

Doch, Tee trinken war nicht immer so „lieblos“ und ist auch heute noch in verschiedenen Ländern liebevoller, als in den meisten europäischen Ländern. Denn, in einigen Ländern dieser Welt, vor allem in den asiatischen und arabischen Ländern, gilt es als gute Geste, wenn gemeinsam Tee getrunken wird.

So wird in diesen Ländern eine Geschäftsbeziehung meist nur dann eingegangen, wenn gemeinsam Tee getrunken wird. Wird das gemeinsame Tee-trinken ausgeschlagen, kann es als unhöflich angesehen werden und der Deal könnte nicht zustande kommen.

tee zeremonie frueher

 

Die Tee Zeremonie – vor dem 19. Jahrhundert

Die klassische Tee Zeremonie sah es vor, dass heißes Wasser in einen Behälter gefüllt und es anschließend über dem Feuer erhitzt wurde. Anschließend wurde die Teemischung in einen gesonderten Behälter gegeben und mit heißem Wasser aufgegossen und ziehen gelassen.

Nachdem die Teemischung etwas gezogen hat, wurde diese Teemischung auf Tassen verteilt. Dabei konnte jeder entscheiden, wie stark und intensiv der Tee sein soll. Je mehr von der gezogenen Teemischung in die Tasse kam, desto stärker und intensiver war der Tee.

Die Tee Zeremonie – ab dem 19. Jahrhundert

Natürlich ist dies sehr aufwendig, da dafür zunächst ein Lagerfeuer gemacht werden muss, um das Wasser an dieser Stelle zum Kochen zu bringen. Aus diesem Grund wurde überlegt, wie dies vereinfacht werden könnte. Die Erfindung war dann schlussendlich der Samowar. Die erste Erwähnung ging zwar bereits auf das Jahr 1730 zurück, doch, diese Erfindung hatte noch seine Anlaufschwierigkeiten. Schließlich kostete diese neuartige Erfindung einiges an Geld und zweitens waren die Menschen bis dato gewohnt, den Tee so zuzubereiten, wie sie es eben taten.

samowar

Gerade in den Ländern wie Russland, Weißrussland, Türkei und Ukraine nahm die Erfindung aber ab ca. dem 19. Jahrhundert richtig Fahrt auf. Das Prinzip blieb das Gleiche, doch, der Samowar sah nicht nur wunderschön aus, sondern es brauchte dafür auch kein gesondertes Lagerfeuer gemacht werden. Sondern, es gab eine extra Kammer im Samowar dafür, bzw. es musste nur ein kleines Feuer gemacht werden, worüber der Samowar gestellt wurde. Und die Teezubereitung (im russischen: „Sawarka“) konnte ebenfalls zugleich gemacht, wie auch der Tee und das Wasser wurden länger warmgehalten.

Diese Konstruktion wurde zuerst vor allem von der Zarenfamilie und anderen Adeligen verwendet, bis sie schlussendlich auch beim Volk ankam, als dieser erschwinglich war.

Die Tee Zeremonie heute

Heute ist dies natürlich etwas anders. Der Samowar hat sich auch weiterentwickelt. Es gibt zwar noch die klassische Variante mit der Brennkammer innendrin, aber natürlich – und das vor allem vermehrt – die elektrische Variante. Damit kann ein Samowar heute Zuhause und in geschlossenen Räumen verwendet werden, was mit einem Samowar der aufgrund des Feuers, Rauch produzierte, nicht möglich war.

Auch ist die Konstruktion heute deutlich günstiger geworden und ist in verschiedenen Varianten und Größen verfügbar. Dabei spielt es keine Rolle, ob es aus Porzellan besteht oder aus einem schönen Edelstahl, verziert und außergewöhnlich. Und es gibt noch die einfachen Varianten, die eigentlich nicht mehr viel mit dem klassischen Samowar zu tun haben. Sondern sie ähneln viel mehr einem ganz normalen Wasserkocher. Gerade in Hotels und in der Gastronomie, finden sich Behälter mit 10 – 20 Liter Fassungsvermögen und sehen aus, wie einfache und klobige Behälter. In gehobenen Hotels und Gastronomie-Stätten, sieht dies jedoch anders aus.

In der Regel hat ein Samowar ein Fassungsvermögen zwischen 2 und 10 Liter, die noch nach einem Samowar aussehen, eben mit einer schönen Verzierung.

Samowar als Sammlerstück

Der Samowar gilt heute nicht nur als ein schöner Teekocher, sondern auch als Sammlerstück. Denn früher waren sie sehr teuer und wurden nur zu ganz besonderen Anlässen verschenkt. Diese waren und sind sehr robust und haben eine lange Lebensdauer, sofern sie gut behandelt und gepflegt wurden. Nicht umsonst hieß es „Ein Samowar hält ein Leben lang“.  Aus diesem Grund wurden sie auch gerne weitervererbt.

Und gerade deswegen gibt es solche, die als Sammlerstücke gehandelt werden. Diese sind meist aus Messing oder ggf. aus Kupfer. Aus einem Material, das früher einfacher zu verarbeiten war. Solche Sammlerstücke können unterschiedliche hohe Werte haben. Mehrere Hundert oder gar mehrere Tausend Euro an Wert können sie schon haben.

Aber auch heute, wenn man einen neuen und äußerst hochwertigen Samowar kaufen möchte, können mehrere Hundert oder gar mehrere Tausend Euro ausgegeben werden.

Fakt ist also, dass auch heute eine Teezeremonie nach der Tradition geführt werden kann, nur eben etwas modernisiert.

Samoware können online wie auch offline in speziellen Geschäften erworben werden. Eine Möglichkeit einen Samowar zu erwerben ist auf z. B. samoware.info. Dort gibt es nicht nur mehr Informationen rund um Samoware, sondern es werden auch die verschiedenen Unterschiede erklärt und unterschiedliche Modelle vorgestellt.

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