Halsschmerzen – 20 Methoden, das Feuer im Hals zu löschen

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Wenn das Schlucken weh tut, wird es problematisch. Denn etwa alle 15 Sekunden müssen Sie schlucken, ob Sie wollen oder nicht. Und je mehr Sie versuchen, den Reflex zu unterdrücken, desto schwerer wird es Ihnen fallen. Wenn dann noch ein keuchender Husten hinzukommt, ist das wie Folter.

Halsschmerzen sind meist das erste Warnsignal für eine drohende Erkältung oder Grippe. Doch sie können auch durch Viren- oder Bakterieninfektion entstehen. Manchmal sind es nur kleine Reizungen, die durch trockene Winterluft oder zu lautes Schreien auf dem Fußballplatz verursacht wurden. Was immer der Grund für Halsschmerzen ist, hier verraten wir, wie man sie wieder los wird.

Halsschmerzen
Halsschmerzen können die Hölle sein

Lutschen Sie Halspastillen

Wenn Ihre Halsschmerzen von einer Virusinfektion herrühren, helfen Antibiotika nicht. Aber phenolhaltige Halspastillen aus der Apotheke können Linderung bringen, sagt Dr. Hueston King, Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Venice, Florida. Phenol tötet die Keime an der Oberfläche. Dadurch werden die eindringenden Viren in Schach gehalten, bis der Körper seine Widerstandskräfte aufgebaut hat. Die leicht anästhesierenden Inhaltsstoffe betäuben die Nervenenden, so daß der Rachen nicht mehr so kratzt. Halstabletten sind unterschiedlich stark; beachten Sie deshalb genau die Dosierungsangaben auf dem Beipackzettel.

Sprühen Sie die Schmerzen weg

Phenolhaltige Sprays können ebenfalls oberflächliche Linderung verschaffen. Aber Dr. Thomas Gossel von der Ohio Northern University weist darauf hin, daß der Kontakt zwischen Spray und dem entzündeten Gewebe nur kurz anhält. Lutschtabletten wirken länger.

Probieren Sie es mit Zink

Zinktabletten helfen bei Halsschmerzen, die bei einer Erkältung auftreten, meint Dr. Donald Davis vom Clayton Foundation Biochemical Institute an der University of Texas in Austin. Wir haben Patienten alle zwei Stunden eine 23-Milligramm-Tablette Zinkglukonat verabreicht und sie angewiesen, die Tablette langsam im Mund zergehen zu lassen. Das Zink brachte eine Besserung nicht nur der Halsschmerzen, sondern auch der anderen Erkältungssymptome.

Dr. Davis warnt allerdings davor, größere Mengen Zink länger als sieben Tage lang einzunehmen. Es kann den Mineralhaushalt des Körpers durcheinanderbringen. Wenn Sie den Geschmack von Zink nicht mögen, nehmen Sie zinkhaltige Lutschtabletten.
Gurgeln. Wenn der Hals beim Schlucken schmerzt, sollten Sie den entzündeten Bereich im Rachen durch Gurgeln besänftigen, rät Dr. King. Gurgeln Sie regelmäßig und häufig mit den weiter unten aufgeführten Lösungen. Aber bedenken Sie, daß Gurgeln nicht bei Heiserkeit oder Husten hilft. In diesen Fällen liegt die Entzündung weiter unten im Rachen. Mit Gurgeln erreicht man diesen Bereich leider nicht.

Warnsignale

Halsschmerzen durch Streptokokken

Infektion Halsschmerzen durch Streptokokken-Infektion kommen plötzlich und sind sehr schmerzhaft. Unbehandelt können sie zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, wie rheumatisches Fieber oder rheumatische Herzkrankheiten.

Weil so viele verschiedene Viren und Bakterien Halsschmerzen verursachen können, muß der Arzt einen Abstrich machen, um die Streptokokken zu identifizieren. Glücklicherweise sind Streptokokken Bakterien, die mit Antibiotika behandelt werden können, erklärt Dr. Hueston King. Auch in den folgenden Fällen sollte ein Arzt einen Blick in Ihren Hals werfen:

  •  wenn die Halsschmerzen sehr stark sind, lange anhalten oder immer wiederkehren,
  •  wenn Atmen, Schlucken und Öffnen des Mundes Schwierigkeiten bereiten,
  • wenn jede Berührung schmerzt, Ohrenschmerzen hinzukommen oder wenn eine Beule am Hals auftaucht,
  • wenn es zu Ausschlag oder Fieber über 40 °C kommt,
  • wenn die Heiserkeit länger als zwei Wochen anhält,
  • wenn Blut im Speichel oder Schleim ist.

Die Tipps der Profis

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Singen und Halsschmerzen passt nicht zusammen

Schauspieler und Sänger können sich Halsschmerzen nicht erlauben. Wenn sie morgens mit kratzendem Hals aufwachen, ist guter Rat teuer. Dennoch schaffen sie es meist, den Abend auf der Bühne mit voller Stimme zu überstehen. Hierein paar Tips aus dem Nähkästchen:

• Viele Künstler schwören auf die lindernde Wirkung von Zitronensaft und Honig, aufgelöst in heißem Wasser oder Tee. Am besten nippt man den Tag über immer mal wieder daran.

• Fast alle nehmen Lutschbonbons gegen Halsschmerzen. Der amerikanische Schauspieler und Schriftsteller George Wolf Reily singt ein Loblied auf Schweizer Kräuterpastillen: Sie wirken großartig, wenn der Hals weh tut.

• Der Sänger Geoffrey Moore schwört auf Menthol-Drops. Sie enthalten keine betäubenden Inhaltsstoffe, die das Empfindungsvermögen beeinträchtigen.

• Der Schauspieler Norman Marshall favorisiert Halsschmerztabletten als Soforthilfe.

• Ein anderes Hausmittel von Marshall: Lösen Sie einen Teelöffel Backpulver in einem großen Glas Wasser auf. Ich nippe den ganzen Tag daran, wenn mein Hals gereizt ist oder sich eine Erkältung ankündigt.

• Die Schauspielerin Elf Fairservis hält ihren Rachen mit einem Dampfbad feucht. Ich inhaliere mit weit geöffnetem Mund den Dampf etwa zehn Minuten lang. Wenn ich Zeit habe, mache ich das gleich dreimal täglich, bis ich mich wieder besser fühle.

• Der Schauspieler und Sänger William Perley hält viel von Vorbeugung. Ich versuche, mich stets so fit wie möglich zu halten. Ich esse zum Beispiel viel Karotten wegen des Vitamins A.

Salzwasser

Lösen Sie einen Teelöffel Salz in einem halben Liter lauwarmen Wasser auf, empfiehlt Dr. Gossel. Das entspricht etwa der Salzzusammensetzung der Körperflüssigkeit und wirkt lindernd. Gurgeln Sie jede Stunde mit dem Salzwasser, aber schlucken Sie es nicht herunter, wenn Sie auf Ihren Salzverzehr achten müssen.

Kamillentee

Die Ernährungsberaterin Dr. Eleonore Blaurock-Busch aus Boulder, Colorado, schwört auf eine Tasse warmen Kamillentee zur Linderung der gereizten Schleimhäute. Nehmen Sie einen Teelöffel getrocknete Kamille auf eine Tasse heißes Wasser. Lassen Sie den Tee etwas abkühlen, und gurgeln Sie so oft damit, wie es Ihnen gut tut.

Verdünnter Zitronensaft

Dr. Blaurock-Busch empfiehlt weiterhin, ein wenig Zitronensaft in ein großes Glas lauwarmes Wasser zu spritzen und mit dieser Lösung zu gurgeln.

Alkohol

Mischen Sie einen Teelöffel Whisky mit einem Glas warmen Wasser, und gurgeln Sie damit, schlägt Dr. Gossel vor. Es ist gerade die richtige Menge Alkohol, um die Halsschmerzen ein wenig zu lindern.

Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit

Manchmal kommen Halsschmerzen vom Schlafen mit offenem Mund. Normalerweise ist es die Aufgabe der Nase, die Luft zu befeuchten, bevor diese in Hals und Lungen gelangt. Wenn Sie aber durch den Mund atmen, entfällt dieser Schritt, und der Rachen wird trocken und gereizt.

Dr. Jason Surow, Hals-Nasen-Ohren-Arzt aus New Jersey, empfiehlt deshalb, einen Luftbefeuchter im Schlafzimmer aufzustellen. Er sorgt für eine wohltuende und ausreichende Luftfeuchtigkeit im Zimmer. Auch wenn Ihre Heizkörper schon mit Luftbefeuchtern ausgestattet sind, sollten Sie dennoch ein zusätzliches Befeuchtungsgerät neben das Bett stellen. Die in Heizungen eingebauten Befeuchter reichen oft nicht aus.

Inhalieren Sie Dampf

Wenn die Halsschmerzen schon zu stark sind, reicht die Luftbefeuchtung in Ihrem Schlafzimmer nicht mehr aus, und Sie sollten zusätzlich Dampf inhalieren. Lassen Sie kochend heißes Wasser ins Waschbecken laufen, damit Dampf entsteht. Lehnen Sie sich über das Becken, während das Wasser läuft, und legen Sie ein Handtuch über Kopf und Waschbecken, damit Sie möglichst viel von dem Dampf einatmen können. Inhalieren Sie tief durch Nase und Mund, etwa fünf bis zehn Minuten lang. Wiederholen Sie die Prozedur mehrmals täglich.

Machen Sie die Nase frei

Wenn Sie durch den Mund atmen, weil die Nase verstopft ist, macht man sie am besten mit einem Nasenspray wieder frei, schlägt Dr. Surow vor. Wenden Sie das Spray nicht öfter als zweimal am Tag an, und befolgen Sie genau die Anleitung. Schleimhautabschwellende Nasensprays können abhängig machen.

Eine Brise Seeluft

Wenn Sie keine Möglichkeit haben, ans Meer zu fahren, müssen Sie sich die salzige Brise durch ein salzhaltiges Nasenspray aus der Apotheke holen. Das Spray befeuchtet die Nasenschleimhaut und den Rachenraum. Im Gegensatz zu den schleimhautabschwellenden Nasensprays machen salzhaltige nicht abhängig.

Wenn es sein muß: Aspirin

Halsschmerzen sind wie jedes andere körperliche Unwohlsein, auch wenn viele Menschen das nicht glauben wollen. Um das Unwohlsein zu bekämpfen, hilft auch bei Halsschmerzen ein Aspirin, erklärt Dr. Gossel. (Kinder und Jugendliche unter 21 Jahren sollten allerdings kein Asprin nehmen, da die Einnahme zu der sehr gefährlichen Nervenkrankheit, dem Reyes-Syndrom, führen kann.)

Nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich.

Nehmen Sie soviel Flüssigkeit zu sich wie möglich, um das ausgetrocknete Gewebe im Rachen wieder zu befeuchten, rät Dr. Surow. Obwohl es eigentlich keine Rolle spielt, was Sie trinken, sollten Sie bestimmte Getränke lieber meiden. Dicke, milchige Getränke benetzen den Rachen, regen die Schleimproduktion an und führen zu Husten und weiteren Entzündungen. Orangensaft kann im entzündeten Rachen brennen, und koffeinhaltige Getränke bewirken das Gegenteil und führen zu Flüssigkeitsverlust.

Wickeln Sie den Hals ein

Dr. Blaurock-Busch rät zu einem warmen Kamillenumschlag um den Hals. Übergießen Sie einen Eßlöffel getrocknete Kamillenblüten mit ein oder zwei Tassen kochendem Wasser, lassen Sie den Aufguß fünf Minuten ziehen, und tauchen Sie dann ein sauberes Handtuch in den Sud. Wringen Sie das Tuch aus, und legen Sie es um den Hals. Lassen Sie die Wickel um, bis das Tuch kalt ist. Wiederholen Sie die Anwendung, sooft Sie mögen.

Eine Ladung Knoblauch

Knoblauch ist eines der besten natürlichen Antibiotika und Antiseptika, erklärt Dr. Blaurock-Busch. Sie empfiehlt, sechsmal täglich Knoblauchöl-Kapseln (0,7 Gramm) einzunehmen. Wenn Sie Nebenwirkungen verspüren, probieren Sie lieber ein anderes Mittel gegen Halsschmerzen.

Machen Sie es wie die Russen.

Von Dr. Irwin Ziment stammt folgender heißer Tip: Geben Sie einen Eßlöffel Meerrettich, einen Teelöffel Honig und einen Teelöffel Nelken in ein Glas warmes Wasser, und rühren Sie um. Trinken Sie die Mischung in kleinen Schlucken. Rühren Sie zwischendurch immer weiter, damit sich der Meerrettich nicht absetzt. Sie können damit auch gurgeln.

Vitamin C

Vitamin C fördert die Abwehrkraft im Gewebe zur Bekämpfung der Keime, die die Halsschmerzen verursachen. Ich rate meinen Patienten, den normalen täglichen Vitamin-C-Bedarf auf etwa 60 Milligramm zu verdoppeln, sagt Dr. King.

Werfen Sie die Zahnbürste weg

Dr. Richard T. Glass von der medizinischen und zahnmedizinischen Fakultät der Universität Oklahoma meint, die Zahnbürste könnte der Übeltäter bei Halsschmerzen sein.

Bakterien setzen sich in den Borsten fest, und jede Verletzung der Schleimhaut beim Bürsten erleichtert den Keimen die Ausbreitung im Körper. Sobald Sie sich krank fühlen, sollten Sie die Zahnbürste wegwerfen. Manchmal reicht das schon, um die Krankheit in den Anfängen zu stoppen, meint Dr. Glass. Wenn Sie wieder gesund sind, sollten Sie die Zahnbürste ein weiteres Mal ersetzen.

Dadurch schützen Sie sich vor einer Neuansteckung. Zur Vorbeugung sollten Sie Ihre Zahnbürste ohnehin jeden Monat erneuern. Lassen Sie die Bürste auch nicht offen im feuchten Badezimmer herumstehen. Das zieht Bakterien an.

Betten Sie den Kopf höher

Eine weitere Ursache für Halsschmerzen am Morgen könnte Magensäure sein, die nachts, während Sie schlafen, in den Rachen läuft. Diese Säuren reizen das empfindliche Rachengewebe, erklärt Dr. Jerome C. Goldstein von der American Academy of Otolaryngology. Sie können das Problem vermeiden, indem Sie das Kopfteil Ihres Bettes um 10 bis 15 Zentimeter erhöhen.

Stopfen Sie sich nicht einfach mehr Kissen unter den Kopf, weil Sie dann gebeugt liegen und der Druck auf die Speiseröhre dadurch erhöht und das Problem letztendlich verschlimmert wird. Als weitere Vorsichtsmaßnahme sollten Sie ein bis zwei Stunden, bevor Sie sich hinlegen, nichts essen und trinken.

Expertenquellen:

  • Dr. Eleonore Blaurock-Busch (Ph.D.) ist Präsidentin und Leiterin des Trace Minerals International Inc., eines chemischen Labors in Boulder, Colorado. Sie ist Ernährungsberaterin am Alpine Chiropractic Center und hat sich auf die Behandlung von Allergien und chronischen Krankheiten spezialisiert. Außerdem hat sie ein Fachbuch geschrieben.
  • Dr. Donald Davis (Ph.D.) ist Forscher am Clayton Foundation Biochemical Institute an der University of Texas in Austin und Herausgeber eines Ernährungsjournals.
  • Dr. Richard T. Glass (D.D.S., Ph.D.) ist Vorsitzender der Abteilung Orale Pathologie an der medizinischen und zahnmedizinischen Fakultät der Universität Oklahoma in Oklahoma City.
  • Dr. Jerome C. Goldstein ist Vize-Präsident der American Academy of Otolaryngology in Washington, D.C. Er hält außerdem Vorlesungen über Hals-Nasen-Ohren-Kunde und Kopf- und Halschirurgie an der John Hopkins University School of Medicine in Baltimore, Maryland.
  • Dr. Thomas Gossel (Ph.D., R.Ph.) ist Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Ohio Northern University in Ada und Leiter der Abteilung Pharmakologie und Biomedizinische Wissenschaften.
  • Dr. Hueston King (M.D.) ist niedergelassener Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Venire, Florida. Er ist außerdem Professor für HNO am Southwest Medical Center dei University of Texas in Dallas.
  • Dr. Jason Surow (M.D.) ist Hals-Nasen-Ohren-Arzt mit Praxen in Teaneck und Midland Park, New Jersey. Er arbeitet zudem am Valley Hospital in Ridgewood, New Jersey, und am Holy Name Hospital in Teaneck.
  • Dr. Irwin Ziment (Ph.D.) ist Chefarzt des Olive View Medical Center in Sylm.ii Kalifornien, und Leiterder Abteilung Atemtherapie.

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