Das Pflanzen von Gemüse und Sommerblumen

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Gemüse- und Blumenpflanzen, ganz gleich, ob wir sie in einer Gärtnerei, im Gartencenter, auf dem Wochenmarkt kaufen oder selbst herangezogen haben, befinden sich mitten im Wachstum. Das Umsetzen bedeutet für sie eine Störung. Im Frühjahr kommen sie aus dem Gewächshaus oder Frühbeet in eine kühlere Umgebung. Im Sommer sind es Sonne und Hitze, die ihnen beim Umzug in den Garten zusetzen.

Was ist beim Kauf zu beachten?

Ideal sind Pflanzen aus Töpfen, Containern oder Multitopfplatten. Sie besitzen einen Wurzelballen und wachsen nach dem Auspflanzen fast ungestört weiter.

Wurden sie bei Eigenanzucht in Erde pikiert, achten wir beim Herausnehmen darauf, dass die Wurzeln möglichst nicht beschädigt werden. Also, mit der Hand oder der Pflanzkelle unter die Wurzeln fassen, die Pflanzen in eine Schale legen und möglichst gleich auf die Beete bringen, am besten abends oder morgens. Auch ein bewölkter Tag oder leichter Nieselregen sind günstig.

Qualität erkennt man an sattgrünen Blättern und am kräftigen, gedrungenen Wuchs, nicht an der Länge. Geile, hochgeschossene und meist gelbliche Pflanzen haben bei der Anzucht zu warm oder zu eng gestanden.

Auch im Wachstum stecken gebliebene, »verhockte« Pflanzen sind ungeeignet. Sie litten entweder unter Nährstoffmangel oder standen zu lange in den Töpfen oder Containern. Wenn wir sie austopfen, ist der Wurzelballen verfilzt, die Wurzelspitzen sind oft bräunlich.

Der Zeitpunkt des Pflanzens

Sobald keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten sind, können die ersten Gemüsearten gepflanzt werden: Salate, Kohlrabi und Frühkohlarten meist ab Anfang April. Wärmeliebende Arten wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis und Paprika dürfen dagegen erst nach den Eisheiligen, also ab Mitte bis Ende Mai ins Freie kommen. Auch bei Buschbohnen, die in Töpfen vorkultiviert wurden, warten wir die zweite Maihälfte ab, bis wir sie mit gut durch-wurzeltem Ballen auf das Beet setzen.

Nachdem die meisten Sommerblumen, die unter Glas vorkultiviert wurden, frostempfindlich sind, werden sie erst in der zweiten Maihälfte im Garten ausgepflanzt. Lediglich robustere Arten wie Garten-Löwenmaul (Antirrhinum), Levkojen (Matthiola) und Astern (Aster) können wir in den meisten Gegenden schon ab Ende April ins Freie bringen.

Pfingstrose - Einpflanzen im Garten
Beim Pflanzen darauf achten, dass die Wurzeln senkrecht in den Boden kommen -gut andrücken und angießen.

Pflanzabstände und Pflanztiefen

Gemüsepflanzen werden üblich in Reihen gesetzt, weil dies die sommerliche Bodenlockerung und Unkrautbekämpfung wesentlich erleichtert.

Sommerblumen dagegen pflanzen wir nur in Reihen, wenn wir sie vorwiegend zum Schnitt haben wollen, wie dies bei Astern, Löwenmaul, Zinnien, Levkojen und Nelken häufig der Fall ist. Auf Schmuckbeeten oder in Lücken von Staudenpflanzungen werden sie besser in unregelmäßigen Gruppen angeordnet, damit sich ein malerisches, farbenfrohes Bild ergibt. Die Pflanzabstände sollten allerdings innerhalb einer Art etwa gleich groß bleiben. Fast alle Sommerblumen sind sonnenhungrig. Nur Fleißiges Lieschen, Begonien und Fuchsien machen eine Ausnahme. Mit ihnen können wir halbschattige Stellen beleben.

Die Pflanzen von Gemüse und Sommerblumen sollten genauso tief in den Boden kommen, wie sie vorher auf dem Anzuchtbeet oder in Töpfen gestanden haben. Werden sie zu hoch gepflanzt, fallen sie leicht um und die Wurzeln bzw. Ballen trocknen aus. Eine Ausnahme machen alle Salate, die betont flach gesetzt werden; die Blätter sollen »im Wind wehen«, denn bei zu tiefer Pflanzung faulen die großen Umblätter. Auch bei Sellerie begünstigt flacher Stand die Knollengröße; kommen die Pflanzen zu tief in den Boden, entwickeln sich bevorzugt viele Wurzeln.

Lediglich bei Tomaten, Kohlarten – außer Kohlrabi – und Porree empfiehlt sich ein tieferes Pflanzen. Erstere bilden dann oberhalb des Wurzelballens am Stamm weitere Wurzeln, so genannte Adventivwurzeln. Beim Porree bekommen wir durch tiefes Pflanzen besonders lange weiße Schäfte.

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Ein Meterstab oder ein in entsprechender Länge abgeschnittener Stab sorgt für gleichmäßige Pflanzabstände.

Die Pflanzung

Wird auf Beete gepflanzt, spannen wir in der Beetmitte eine Schnur, um die Reihen einigermaßen gerade hinzubekommen. Wer Wert auf ganz genaue Arbeit legt, nimmt den Meterstab und spannt die Schnur entlang jeder einzelnen Reihe. Es wird im Verband gepflanzt, das heißt, die Pflanzen kommen zwischen denen der benachbarten Reihe in den Boden. Wie bei der Reihensaat hat die Reihenpflanzung den Vorteil, dass sich der Boden dazwischen bequem lockern lässt.

Für gleichmäßige Abstände in der Reihe nehmen wir den Meterstab oder einen in passender Länge abgeschnittenen Zweig. Sehr brauchbar ist die gespreizte Hand, denn vom kleinen Finger bis zum Daumen sind es meist 18 bis 20 Zentimeter. Dem erfahrenen Praktiker genügt oft das Augenmaß.

Zum Pflanzen verwenden wir ein Pflanzholz, bei Pflanzen mit Wurzelballen eine Handschaufel. Die Wurzeln sollen dabei senkrecht in das Pflanzloch hängen. Danach wird mit dem Pflanzholz oder der Pflanzkelle (Pflanzschaufel) gut angedrückt. Die Pflanze muss anschließend so fest sitzen, dass man sie beim Ziehen an einem Blatt nicht mehr aus dem Boden herausbringt. Durch kräftiges Angießen wird die Erde an die Wurzeln gespült, die Pflanzen bekommen engen Kontakt mit dem Boden.

Pflanzschalen und Pflanzkübel vorbereiten

Mit Pflanzschalen und -kübeln lassen sich farbenfrohe Blickpunkte auf dem Balkon oder auf der Terrasse schaffen. Solche Pflanzgefäße haben den Vorteil, dass sie leicht umgestellt werden und anders kombiniert werden können.

Vor dem Einfüllen der Pflanzerde bringen wir als unterste Schicht eine Dränage ein, damit das Wasser gut abziehen kann und keine Staunässe entsteht. Als Material hierfür eignen sich Ziegelscherben, Splitt, Blähton und ähnliche Materialien, vor allem auch in Stücke zerkleinertes Styropor-Verpackungsmaterial. Wenn wir die Gefäße je nach Größe zu einem Drittel oder bis zur Hälfte mit solchem Material füllen, lassen sie sich auf der Terrasse ohne großen Kraftaufwand bewegen, denn Styropor zeichnet sich durch sehr geringes Gewicht aus.

Als Pflanzsubstrat wird selbst gemischte Erde, Balkonblumenerde oder handelsübliche Pflanzerde eingefüllt. Bewährt hat sich außerdem Einheitserde, Typ T (= Topferde), bei salzempfindlichen Pflanzen Typ P (= Pikiererde). Wir verwenden jedes Jahr neue Erde, füllen damit das Gefäß zu gut drei Vierteln und drücken das Substrat an den Rändern etwas an. Wurden als Dränagematerial locker liegende Styroporstückchen verwendet, sollte man das Pflanzgefäß vorher ein paar Mal vorsichtig auf den Boden aufstoßen, damit die Erde in die Leerräume fällt.

Das A und O für gutes Anwachsen: wässern

Die Pflanzen werden vor dem Austopfen erst eine halbe Stunde in Wasser gestellt, damit sich die Wurzelballen gut voll saugen können, vor allem, wenn diese eiwenig verfilzt sind. Nachdem gepflanzt ist, werden die Pflanzen mit den Händen gut angedrückt und das Gefäß bis etwa zweifingerbreit unter dem Rand aufgefüllt. Der Gießrand verhindert, dass Wasser überläuft. Nach gründlichem Angießen bringen wir die mit Sommerblumen oder Gewürzkräutern bepflanzten Schalen und Kübeln an die vorgesehenen Stellen, schützen sie aber noch ein paar Tage lang vor zu praller Sonne oder Kälte. Untersetzer verhindern, dass das Wasser beim Gießen allzu schnell abläuft. Flache Hölzer oder Ziegel unter die Pflanzgefäße gelegt, sorgen für bessere Durchlüftung.

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