Schreckschusswaffen – was ist das?

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Schreckschusswaffen Ratgeber

Viele werden sie kennen und auch schon einmal gesehen haben – die Schreckschusswaffe. Gerade bei TV und Film finden sie oft Verwendung.
Doch was genau ist eine Schreckschusswaffe und wer darf sich eine kaufen?

Eine Schreckschusswaffe ist häufig eine Replikation von einer scharfen Waffe, wie zum Beispiel einem Revolver oder einer Pistole wie sie bei der Polizei und Bundeswehr zum Einsatz kommen. Sie ist allerdings nicht in der Lage Projektile zu verschießen. Stattdessen funktioniert diese mit Hilfe von Kartuschenmunition.

Wofür werden Schreckschusswaffen verwendet?

Schreckschusswaffen kommen häufig bei Film- und Fernsehen aber auch bei Theateraufführungen zum Einsatz. Doch nicht nur Blockbuster Helden und Ganoven haben den Finger am Abzug, auch zur Selbstverteidigung wird sie mittlerweile immer öfter verwendet. Der Tag an dem wohl die meisten Schreckschusswaffen zum Einsatz kommen dürfte aber Silvester sein, denn mit fast allen Pistolen und Revolvern lassen sich kleine Raketengeschosse abfeuern. Der passende Abschussbecher der zum verschießen der Pyromunition benötigt wird ist meistens beim Kauf der Waffe dabei.

Woran erkenne ich eine Schreckschusswaffe?

Diese Frage wird wohl jedem durch den Kopf gehen, der gerade mit der Überlegung spielt, sich so eine Waffe anzuschaffen. Da fast alle Modelle unter Lizenz hergestellt werden, sind sie äußerlich nur schwer von einer scharfen Waffe zu unterscheiden.

In Deutschland werden alle freien Schreckschusswaffen von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt geprüft und für den deutschen Markt freigegeben. Dabei erhalten die Waffen nach Freigabe ein PTB-Siegel mit einer eindeutigen Nummer. Sie sollten beim Kauf schauen, ob die Waffe eine entsprechende PTB-Nummer besitzt. Sie ist häufig auf dem Schlitten zu finden. Hat eine Waffe keine PTB-Nummer ist diese nicht frei verkäuflich und es wird eine Erwerbsberechtigung benötigt.

Welche Munition kann verwendet werden?

Das am häufigsten verwendete Kaliber bei Schreckschusswaffen ist 9 mm. In diesem Kaliber gibt es neben der Kartuschenmunition auch noch Reizstoff-, Pfeffer-, sowie Kugelblitzmunition. Im kleineren Kaliber ist häufig nur die Kartuschenmunition erhältlich.

Kartuschenmunition

Die Kartuschenmunition oder auch Platzpatronen genannt sind mit Nitrozellulosepulver gefüllt. Dabei erzeugt das NC-Pulver zwar einen lauten Knall, ist aber zugleich sehr raucharm. Je nach Füllmenge der verwendeten Munition kann die Lautstärke des Knalls variieren. Aber Vorsicht, nicht jede Waffe hält auch einer stärker gefüllten Kartuschenmunition stand und kann im schlimmsten Fall Schaden nehmen.

Reizstoffmunition

Die CS-Reizstoffpatronen dienen zur Abwehr von Menschen. Bekommt man davon eine Ladung in das Gesicht, setzen sofort mehrere Reizwirkungen wie tränende und stechende Augen, Übelkeit sowie ein Brennen der Haut. Da es sich bei dieser Munition um Tränengas handelt, hat es bei Angreifern die bereits unter Alkohol- oder Drogen stehen, kaum noch eine Wirkung.

Pfeffermunition

Die Inhaltsstoffe der Pfeffermunition sind die selben wie die eines Pfeffersprays. Der Reizstoff Capsicum wird aus Chilischoten gewonnen und ist daher auch nicht giftig. Allerdings ist dieser Wirkstoff äußerst effektiv, denn anders als die Reizstoffmunition wirkt diese Munition direkt auf das schmerzempfindliche Nervensystem, auch wenn der Angreifer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht. Zu beachten ist allerdings, dass diese Munition nur als Tierabwehrspray verwendet werden darf, da hier die selben Inhaltsstoffe wie bei einem Pfefferspray enthalten sind.

Kugelblitzmunition

Die sogenannte Kugelblitz oder auch Flash Defense Munition kommt dann zum Einsatz, wenn man den Angreifer blenden möchte. Da diese Kartusche zusätzlich mit Magnesium gefüllt ist, entsteht beim abfeuern ein größeres Mündungsfeuer was gut sichtbar ist. Aus diesem Grund wird diese Munition gerne bei Theateraufführungen verwendet.

Pyromunition

Diese Munition ist besonders an Silvester beliebt. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen mit unterschiedlichen Licht- und Soundeffekten. Anders als die Kartuschenmunition wird diese nicht in die Waffe geladen, sondern in einen speziellen Abschussbecher der am Lauf der Waffe befestigt ist. Wird nun die Kartuschenmunition, welche sich in der Waffe befindet gezündet, entzündet sich durch das Mündungsfeuer die Pyromunition und fliegt wie eine Rakete bis zu 20 Meter in den Himmel. Dort angekommen explodiert diese und der gewünschte Effekt kommt zum Vorschein.

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Schreckschusswaffe für den Selbstschutz – was muss ich beachten?

Immer öfter wird die Schreckschusswaffe für den Selbstschutz angeschafft. Doch darf diese auch einfach in der Öffentlichkeit zum Einsatz kommen? In Deutschland benötigt man zum verdeckten mitführen der Waffe den kleinen Waffenschein. Ist dieser nicht vorhanden, darf die Waffe weder verdeckt getragen noch in einer Notsituation zum Einsatz kommen.

Wer darf eine Schreckschusswaffe kaufen?

Grundsätzlich ist der Kauf einer solchen Waffe erst ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Da es sich hierbei um eine freie Waffe handelt, sind keine weiteren Dokumente außer dem Altersnachweis beim Kauf notwendig. Der Altersnachweis wird bei vielen Händlern in Form einer Kopie vom Personalausweis, Führerschein oder Reisepass gefordert.

Übrigens: Auch wenn an Silvester die Verwendung einer Schreckschusswaffe auf dem Gehweg von vielen Städten und Gemeinden geduldet wird, ist eine Benutzung der Waffe auch in dieser besonderen Nacht nur auf befriedetem Besitztum gestattet. Wer auf dem Gehweg vor seinem Grundstück die Waffe abfeuern möchte sollte einen
kleinen Waffenschein besitzen.

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