
Die Gaming-Branche ist mittlerweile ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in nahezu jedem Land geworden. Laut einer Studie spielt mittlerweile jeder Zweite in Deutschland.
Die Branche in Deutschland
Der Spielemarkt wächst seit Jahren kontinuierlich. Letztes Jahr lag der Umsatz der Branche bei satten 3,3 Milliarden Euro. Das ist ein neuer Rekord. Selbst die eigentlich größer geglaubte Musikbranche kam dagegen nicht an.
Im ersten Halbjahr 2018 stiegen die Umsätze bereits um 17 Prozent im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Die Chancen auf einen erneuten Rekord stehen also sehr gut. Gerade Smartphone- und Tablet-Spiele erleben einen Boom, da man die Spiele überall und auch unterwegs bequem spielen kann. Die Steigerung in dieser Sparte beträgt 40 Prozent.
Allzu viel bekommt die deutsche Wirtschaft allerdings nicht davon ab, nur schlappe sechs Prozent des Umsatzes bleiben in Deutschland. Die verbleibenden 94 Prozent gehen an die Standorte der großen Spielehersteller in den USA, Kanada oder Frankreich.
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Änderung in Sicht?
Der Spieleverband „Game“ kämpft seit Ewigkeiten für eine Förderung der Entwicklerbranche in Deutschland. Langsam macht es aber „Klick“, Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte bereits 2017 die Gamescom in Köln und zeigte großes Interesse. Mittlerweile arbeitet die Bundesregierung an einem großen Förderprogramm für die Sparte Gaming. Während die Gamesbranche also eher international davon zieht, sieht es im E-Sport ähnlich aus. Es fehlt an Akzeptanz und Anreiz für die Politik hier zu erkennen, dass vor allem die Jugendlichen immer mehr in diese Entertainmentrichtung tendieren und viel lieber Zeit auf Twitch und Youtube verbringen, als im Fernsehen oder Theater.
Arbeitsmarkt: Gaming
Mittlerweile arbeiten fast 30.000 Menschen in der deutschen Gaming-Branche. Als Game-Designer, Grafiker, Texter, Programmierer oder Musikschreiber kann man sein Glück versuchen. Sogar Hochschule und Universitäten sind auf den Zug aufgesprungen. So bietet beispielsweise die Hochschule Kempten im Allgäu den Studiengang „Game engineering“. In diesem Studiengang lernt man die verschiedenen Gestaltungstechniken und Programmiersprachen theoretisch und praktisch kennen. Allerdings gibt es nach wie vor noch sehr viele Quereinsteiger. Ein Studium in diesem Bereich bietet also gute Ein- und Aufstiegschancen.
Die Politik mischt mit
Die Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz unterstützen die Spieleindustrie. In Rheinland-Pfalz gibt es seit 2015 die Initiative „Game Up!“. Damit setzt sich die Regierung des Bundeslandes für die Förderung ein und versucht ein Netzwerk für Spieleentwickler zu schaffen, um die Branche nachhaltig zu stärken. Baden-Württemberg hingegen setzt auf finanzielle Unterstützung für Entwicklerstudios.
Digitale Zahlungsmittel im Kommen
Ein wichtiges neues Standbein ist auch im Gaming die Bezahlung über digitale Währungen. Die Digitalwährungen machen derzeit noch einen sehr geringen Teil aller Zahlungsmittel aus. Dennoch wird es in Zukunft immer wichtiger werden und viele Experten munkeln schon, dass die Zeit der Großbanken und des festen Geldes vorbei sein könnte. Noch steckt es in den Kinderschuhen, aber immer Menschen beschäftigen sich mit dem Thema und der Reiz des neuen Systems fängt immer mehr vor allem jüngere Menschen ein. Ob und wann es dann zum Durchbruch kommt, steht noch etwas in den Sternen. Zu unstetig sind Bitcoins und es fehlt noch an Aufklärungswillen, damit jeder auch die Vorteile versteht, die Digitalwährungen zweifelsohne haben. Nichts anderes als der nächste Schritt der digitalen Revolution kommt also aus dem Finanzbereich.

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